An dem direkten Zusammenhang zwischen erhöhten Blutfetten und der Entstehung von Herzkreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Schaufensterkrankheit) besteht kein Zweifel. Nachdem eine frühzeitige Behandlung das Auftreten von Folgeschäden verhindern kann, empfehlen wir mittels Blutabnahme die routinemäßige Bestimmung ihrer Blutfette. Ob jedoch eine medikamentöse Therapie notwendig ist, muss ganz individuell beurteilt werden.
Im Herz Zentrum Währing privat legen unsere Experten ganz besonders Wert darauf, nicht reflektorisch die Zahl auf einem Laborbefund zu behandeln, sondern den Patienten als Ganzes in den Mittelpunkt ihrer therapeutischen Entscheidungen zu stellen. Wir bieten Ihnen nach sorgfältiger anamnestischer und umfassender klinischer Abklärung eine personalisierte Beratung ihrer Fettstoffwechselstörungen an. Sollten in Ihrem Fall aufgrund eines erhöhten Risikos tatsächlich eine medikamentöse Therapie zur Senkung der Blutfette notwendig sein, so finden wir mit Sicherheit eine für Sie geeignete und verträgliche Therapie.
-
Das Lipidprofil – Analyse ihrer Blutfette
Wir empfehlen bei Männern spätestens ab dem 40. und bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr einen Status der Blutfette zu erheben. Sollte der Verdacht auf Diabetes mellitus bestehen, oder in der Familie eine Häufung von Herzkreislauf-Erkrankungen vorliegen, so raten wir zu einer frühzeitigeren Bestimmung der Blutfette. Wir bestimmen direkt über eine Blutabnahme im Herz Zentrum Währing privat die unten angeführten Parameter. Eine Nüchternblutabnahme ist nur bei sehr hohen Triglyzeriden notwendig.
- Gesamtcholesterin
- Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C)
- High-Density-Lipoprotein-Cholesterin (HDL-C)
- Triglyceride (TG)
- Lipoprotein a
- Apolipoprotein B
- Apolipoprotein A1
- Non-HDL-Cholesterin
-
Fettstoffwechselstörungen und ihre Folgen
Die Ablagerung von Blutfetten in der Gefäßwand löst entzündliche Prozesse aus, die schlussendlich, insbesondere in Kombination mit anderen Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Nikotinabusus) zu einer Verkalkung der Gefäße führen und damit zu einem erhöhten Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei der Risikobeurteilung steht das sogenannte Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C), welches umgangssprachlich auch als das „böse Cholesterin“ bezeichnet wird, im Vordergrund, da erhöhte Werte direkt mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen korrelieren. Eine Senkung des LDL-C steht im Zentrum der modernen Blutfett-Therapie.
-
Grundlagen der Cholesterinberatung
- Wie hoch ist Ihr individuelles Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies wird neben dem Lebensalter und dem Geschlecht durch Rauchen, Blutdruck, Diabetes mellitus und andere Faktoren beeinflusst. Je höher Ihr Gesamtrisiko ist, desto mehr Herzinfarkte und Schlaganfälle können durch eine effiziente und frühzeitige Cholesterinsenkung vermieden werden.
- Wie hoch ist Ihr LDL-Cholesterin Ausgangswert. Je höher ihr unbehandeltes LDL-Cholesterin desto mehr Herzinfarkte können durch Senkung verhindert werden. Dabei zeigen aktuelle Studien, dass es wichtig ist, hohes LDL-Cholesterin so früh wie möglich zu senken – bei Patienten mit familiärer Veranlagung bereits ab dem Kindesalter. Denn entscheidend für Gefäßverkalkung ist, wie lange die Gefäßinnenwand erhöhten Blutfetten ausgesetzt ist.
- Lipoprotein a zählt ebenfalls zu den menschlichen Blutfetten und stellt einen häufig unterschätzten unabhängigen Risikofaktor für Herzkreislauf-Erkrankungen dar. Nachdem die Lipoprotein a Konzentrationen während des Lebens weitgehend stabil bleiben und durch Umwelt- oder Diätfaktoren kaum beeinflussbar sind, wird die einmalige Bestimmung im Blut zur Risikoeinschätzung empfohlen. Bei erhöhten Werten bieten wir Ihnen eine ausführliche Beratung an, es gilt das Gesamtrisiko für Herzkreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu reduzieren.
-
Therapeutische Optionen bei erhöhten Blutfetten
Prinzipiell gilt: Je niedriger die LDL-Cholesterin-Werte, desto niedriger das individuelle Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen. Eine Lebensstilmodifikation aus Diät und körperlicher Aktivität ist das Fundament der Therapie. Bei Patienten mit manifester Herzkreislauf-Erkrankung wird sofort eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Hierbei stellen die allgemein gut verträglichen Statine oft in Kombination mit dem Cholesterinaufnahme-Hemmer Ezetimib die Basistherapie dar. Bei Unverträglichkeit oder nicht Erreichen der Therapieziele, stehen mit PCSK-9-Hemmern, Inclisiran oder der Bempedoinsäure sehr gut verträgliche zusätzliche Präparate zur Verfügung.